Chorreise 2007 nach Belgien 

Vom Überfall beim „Absacker" bis zum Höhepunkt in der Kathedrale

Reisegruppe der "Sängereinheit" bringt von vier Tagen in Belgien ein Breites und denkwürdiges
Erlebnisspektrum mit.

Immer wenn Engel reisen, lacht die Sonne. So war es auch an dem Donnerstag, als eine froh gelaunte Schar der „Sängereinheit" ihre viertägige Chor-Reise nach Belgien antrat. Dort erlebten die Ketscher „Engel" Außergwöhnliches - vom Überfall durch einen „bösen Buben" beim abendlichen "Absacker" bis zur Gottesdienst-Mit-gestaltung in der Kathedrale von Brüssel.

Im komfortablen Doppeldecker-Reisebus ging es über Luxemburg, dem Endziel Brüssel entgegen. Nach der Ankunft blieb noch genügend Freizeit, um die nähere Umgebung zu erkunden. Den Abend ließ man gemütlich in der Hotelbar ausklingen.

Am zweiten Tag stand eine Stadtrundfahrt durch Brüssel sowie ein Rundgang durch das historische Herz der Stadt auf dem Programm. Für drei Tage hatte man eine Fremdenführerin verpflichtet, die es ausgezeichnet verstand, über alles Wissenswerte zu unterrichten. So erfuhr die Gruppe, dass es in Belgien heute drei Amtssprachen gibt: Niederländisch, Französisch und Deutsch (rund 63 Prozent sind niederländisch sprechende Flamen, etwa 36 Prozent französisch sprechende Wallonen und nur etwa ein Prozent deutschsprachige Belgier).

Brüssel ist reich gesegnet ah Kultur. Monumentale Paläste, Prächtsstraßen, das Jugendstilviertel und nicht zuletzt die Kathedrale bieten ein imposantes Bild. Hauptanziehungspunkt war natürlich die Kathedrale, in welcher der Chor am Sonntag den Festgottesdienst umrahmen durfte. Bei einer Chorprobe war man angenehm von der guten Akustik in der Kirche überrascht.

Eine weitere Augenweide war der in der Nähe gelegene Grande Place. Das gotische Rathaus und mehr als 30 alte Zunfthäuser mit herrlichen Renaissance- und Barockgiebeln bilden ein einzigartiges Ensemble. Ein weiterer Blickpunkt der Stadt ist das Atomium. Es ist 102 Meter hoch und enthält alles Wissenswerte zu Atomtechnik, Raumfahrt, Astronomie und Meteorologie. Von der obersten Kugel aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. Von dieser Vogelperspektive war auch der Europapark zu bewundern, in dem Sehenswürdigkeiten Europas detailgetreu als Miniaturen im Maßstab l :25 nachgebaut sind. Pflicht war es natürlich auch, das zweite große Wahrzeichen der Stadt, das Manneken Pis, zu besichtigen. Nach einem anstrengenden Tag ließ man den Abend zusammen mit dem Dirigenten Konrad Knopf bei einigen lustigen Vorträgen in der Bar des Hotels gemütlich ausklingen.

Als sich die letzten 15 noch einen letzten Abschiedstrunk genehmigten, geschah etwas, was man gewöhnlich nur im Fernsehen erlebt. Gegen 22.45 Uhr stürmte ein mit Kapuze und Pistole bewaffneter Mann in die Bar, öffnete die Kasse, entnahm das Geld und verschwand genauso schnell wie er gekommen war. Alle waren so überrascht, dass der ganze Spuk schon vorbei war, ehe sie wieder richtig denken konnten. Auch die Polizei musste unverrichteter Dinge abziehen. Ein Ereignis, welches man eigentlich nicht wieder erleben möchte.

Antwerpen, die zweitgrößte Hafenstadt Europas, war am dritten Tag das Ziel des Reiseprogrammes. Gefallen fanden der Marktplatz mit seinen Gildehäusern, das imposante Rathaus, die Kathedrale - Belgiens größtes Gotteshaus gebaut aus Sandstein - sowie die prunkvollen Handelshäuser in der Umgebung des Groenplaats. Von Reiseleiterin Rita erfuhren die Besucher, dass Kultur in Belgien einen hohen Stellenwert habe. Antwerpen war bereits vor 100 Jahren eine Hochburg der europäischen Druckkunst. Einer der großen Künstler war Rubens, dessen Gemälde sich in vielen Kirchen wiederfinden. Nach den vielen Besichtigungen dieser interessanten Stadt waren alle froh, nachmittags eine fast dreistündige Hafenrundfahrt zu unternehmen. Von der Größe des Hafens war man doch überrascht. Schon das Beladen der großen Containerschiffe zu sehen, lohnte diese Rundfahrt. Den Abend verbrachte man wieder in gemütlicher Runde.

Der Höhepunkt dieser Reise stand am Abreisetag bevor. Der Chor aus Ketsch hatte die Ehre, den Gottesdienst in der Kathedrale St. Michael und St. Gudula in Brüssel, welchen der Bischof selbst zelebrierte, zusammen mit dem Choral-Chor mitzugestalten. Mit den vorgetragenen Liedern - „Klänge der Freude“, „Frieden“, „Laudate omnes gentes“, „ Groß ist der Herr“ und „Herr deine Güte“ - erntete der Chor nach dem Gottesdienst großen Beifall von den zahlreichen Gottesdienstbesuchern. Für die Sängerinnen und Sänger war es wohl das größte Erlebnis, welches sie in ihrer langjährigen Sängerzugehörigkeit erleben durften. Allein dieser Auftritt war die Reise wert.

Beeindruckt von den vielen Eindrücken musste man Abschied nehmen von Belgien. Vorsitzender Karl Hofmann dankte Reiseleiter 
Dieter Hacker, der diese vier Tage bestens organisiert hatte und auch während der Reise viel gefordert war.

 

Quelle Sessler