Männerchorausflug 2006
Auf historischen Spuren von Schiller und Goethe
Der Männerchor der "Sängereinheit" verbrachte vier ereignisreiche Tage im Thüringer Wald
Ketsch. Den Thüringer Wald hatten sich die Sänger des Gesangvereins "Sängereinheit" als Reiseziel ausgesucht. Nach Begrüßung des Reiseleiters Gerhard Sessler fuhr die froh gelaunte Sängerschar bei angenehmen Reisewetter ihrem Domizil in Friedrichroda entgegen. Bevor die dortige Unterkunft angefahren wurde, fand eine Besichtigung der Marienglashöhle in Friedrichroda statt. Die reinen Gipskristalle sind von bezaubernder Schönheit. Ihre Verwendung diente zur Ausschmückung von Altären und Marienbildern, die der Höhle ihren Namen gaben.
Der zweite Tag war der Goethe-Stadt Weimar gewidmet. Mit Jürgen Stang hatte man einen Reiseleiter gefunden, der bei einem Stadtrundgang alles Wissenswerte über die Stadt berichtete. Vom Platz der Demokratie, mit dem Reiterstandbild von Herzog Karl August, führte der Weg vorbei am ehemaligen Residenzschloss, das über eine tausendjährige Geschichte aufwarten kann. Weiter ging es in den nach englischem Vorbild ausgelegten Naturpark zum Goethe-Gartenhaus, dem im gotischen Stil gebauten Tempel-Herrenhaus bis zum Liszt-Haus, in welchem der Komponist lange Jahre gewohnt hatte.
Pflicht war es auch, den historischen Friedhof von Weimar zu besuchen. Dort waren die Gebeine Schillers und 1932 Goethe beigesetzt worden. Interessiert erkundeten die Teilnehmer, unter Führung von Jürgen Stang, auch die Altstadt von Weimar mit dem Goethe- und Schiller-Haus.
Nachdem man sich reichlich gestärkt hatte - vor allem die Thüringer Bratwürste wurden getestet - fuhr die Reisegruppe zurück nach Friedrichroda. Der Abend war den WM-Spielen gewidmet.
Am dritten Tag stand Erfurt, eine der ältesten Großstädte der neuen Bundesländer, auf dem Programm. Zunächst war eine Führung der Stadt-Brauerei angesagt. Nach der Begrüßung durch das Schankmädchen Jana im historischen Kostüm wurden die Sänger im Sud-Raum mit der Herstellung des edlen Gerstensaftes vertraut gemacht. Der richtige Ort, um den ersten Chor das "Bierlied" erklingen zu lassen. Nach Führung durch den Bierkeller und der Abfüllanlage machte man es sich im Wintergarten der Brauerei gemütlich, um ein frisch gezapftes Bierchen zu kosten.
Nach einem reichlichen Mittagessen trat nun der Chor in Aktion, um mit einigen Liedern die Gäste zu erfreuen. Frisch gestärkt ging es dann zum Domplatz, um von dort aus Erfurts Wahrzeichen, den Mariendom und die Severikirche, zu besichtigen. Das architektonische Meisterwerk der deutschen Gotik stellt eine Ehrfurcht gebietende Leistung der Sakralbaukunst dar. Im Innern des Doms beeindruckt im gotischen Chor der farbenprächtige Glasfenster-Zyklus mit seinen 13 annähernd 18 Meter hohen Fenstern. Natürlich ließ es sich die "Sängereinheit" nicht nehmen, im Inneren des Doms "Donna nobis Pacem", zu Gehör zu bringen.
Die hervorragende Akustik des Doms bezauberte alle Besucher. Ein Rundgang durch die historische Altstadt bis zur Krämerbrücke schloss sich an. Die 1325 errichtete steinerne Bogenbrücke ist die einzige, vollständig mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen.
Nach drei herrlich verbrachten Tagen hieß es Abschied zu nehmen. Auf der Rückfahrt wurde noch ein weiteres lohnendes Ziel angefahren: die Wartburg bei Eisenach. Voller Majestät steht sie seit nahezu tausend Jahren auf ihrem Fels, eingebettet in die Landschaft des Thüringer Waldes. Unvergessen ist auch der Aufenthalt Luthers auf der Burg und seine Übersetzung des Neuen Testaments.
Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt und einem Mittagessen fuhr die Sangesschar, mit neuen Eindrücken bestückt, der Heimat entgegen.
Gerhard Sessler bedankte sich bei allen Ausflüglern für die harmonisch verlaufene Reise. Ein besonderes Lob galt Jürgen Stang für dessen gute Beratung und Führung vor Ort.
Für die Fahrtteilnehmer bedankte sich Karl Wiesbeck bei Gerhard Sessler, der zum nunmehr 19. Mal einen Ausflug hervorragend organisiert hatte.
Quelle: Sczhwetzinger Zeitung, ses
Ein Besuch der Stadt Erfurt stand unter anderem auf dem Programm. Vom Mariendom und dessen Architektur waren die Sänger begeistert