Rückblick auf die

                 Familien-Weihnachtsfeier am

                               20.12.2003 

                                                                                                       

 

                         Programm für die Weihnachtsfeier

 

                                                                    Teil 1

                             Zitherspiel                                                     Johann Kaiser

                             Weihnachtsgedicht                                    Anna-Lena Gredel

                             Chor                                                                 "O seht es steigen die Sterne"

                                                                                                        "Christrose"

                             Begrüßung                                                     1. Vorsitzende Irma Berberich

                             Chor                                                                  "Maria durch ein Dornwald ging"

                             Solo-Sopran                                                   Birgit Weik

                                                                   Ehrungen

                             Chor                                                                 "Heilige Nacht"

                                                                                                        "Weihnachten bin ich zu Haus"

                             Weihnachtsgeschichte                              Irene Rösch

                             Klavierspiel                                                    Romy Steinbeißer

                                                                     Teil 2

                             Zitherspiel                                                      Johann Kaiser

                             Solo-Sopran                                                   Birgit Weik

                              Kleines Theaterstück                                 "...du kannst mir sehr gefallen"

 

                                                   Gemeinsame Weihnachtslieder

                                                            (Änderungen vorbehalten)

       

 

Ein kleiner Junge schildert seine Eindrücke in der Vorweihnachtszeit...

 

Der Apfent

Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter. Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K. Drei Wochen bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

Viele Krippen sind langweilig, aber die Unsere nicht, weil wir haben mordstolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiss.

Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es auf lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuss von ihm ist bis in den Plätzchenteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mit mir geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.

Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe Gott sei Dank viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix nehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.

Hinter dem Christkindl stehen zwei Ochsen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der Ochs und der Esel waren mir zu langweilig.

Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen Drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen herunter gefallen und war total hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.

Normal haben die heiligen Drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapier dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keine Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet.

Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkind, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen. Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein käsiger Engel. Dem Engel ist ein Fuss abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.

Rechts neben dem Stall haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen fuer die Oma dabei und reisst gerade eine Marone ab. Einen Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatz-Wolf hervor.

Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampen an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu lusert. Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und es geht so:

"Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt.
Erst trinkst oan, dann zwoa drei vier,
dann hauts de mit deim Hirn an d'Tuer."

Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf. Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine grosse
Schüssel voll Nüsse und eine kleine voll Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse, bis sie golden sind, und das Christkindl hängt sie später an den Christbaum.

Man darf nicht fest schnaufen, weil der Goldstaub ist total leicht und er fliegt herum, wenn man hin schnauft. Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hinein getan und wie mein Vater die erste Nuss darin gewälzt hat, tat er einen Nieser, dass es ihn gerissen hat und sein Gesicht war golden und die Nuss nicht. Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dümmer an als wie ein Kind.

Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, dass bei dem Goldstaub irgend etwas nicht stimmt und Mama hat gesagt, dass höchstens bei ihm etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentabend.

Kurz vor Weihnachten müssen wir unsere Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich meistens Puppen oder sonst ein G'lump. Ich schreibe vorsichtshalber mehr Sachen drauf und zum Schluss schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen bis das Geld ausgeht.

Meine Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt. Und wenn ich gross bin und Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir wurscht.

Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.

Aber eins ist gewiss: Der Apfent kommt immer wieder.