Familien-Weihnachtsfeier am 17.12.2005 in der Rheinhallen-Gaststätte

Musik und Gesang drücken mehr aus als alle Worte

Vorweihnachtliche Feier des GV "Sängereinheit" / Herbert Rösch 50 Jahre im Verein / Vergnügliches Theaterstück

Ketsch. Einschmeichelnde Zitherklänge, Ansprachen, Chorvorträge, Lieder zum Mitsingen und ein lustiges Theaterstück versetzten Mitglieder und Freunde des Vereins in weihnachtliche Stimmung: Der Gesangverein "Sängereinheit" hatte am Samstagabend zu seiner traditionellen Weihnachtsfeier in die festlich geschmückte Rheinhallengaststätte eingeladen.

Monika Stiegler vom Vergnügungsausschuss führte durch das abwechslungsreiche Programm. Johann Kaiser spielte auf der Zither "Es kommt die schöne Weihnachtszeit". Marius Gredel begeisterte die Gäste mit seinem Gedicht vom Nikolaus. Als Zugabe sang er noch "Weihnachtsmann wir lieben dich".

Laura Schleifenheimer erzählte von der Weihnachtsbäckerei. Vorsitzende Irma Berberich blickte bei ihrer Begrüßung auf das anstrengende 120-jährige Vereinsbestehen zurück. Als Höhepunkte der Veranstaltung erwähnte sie das Konzert in der katholischen Kirche St. Sebastian vor 14 Tagen. Die Vorsitzende lobte Chorleiter Konrad Knopf, der mit feinsinnigem Gespür die Vorstellung zusammengestellt und geleitet hatte. Leider herrsche Terror in der Welt, und Katastrophen forderten viele Opfer, gab Irma Berberich zu bedenken. Sie forderte Frieden rund um den Globus und wünschte allen für das nächste Jahr ein friedliches Miteinander in Harmonie und Hoffnung.

Vor den Vereinsehrungen sang der Chor unter Leitung von Konrad Knopf "Christrose", "O Herr welch ein Abend" und das "Kalenderlied". Höchste Ehrungen erfuhr zunächst Herbert Rösch für 50-jährige Vereinszugehörigkeit. Die Vorsitzende überreichte ihm die Ehrenmitgliedschafts-Urkunde und ein Weinpräsent.

Gerhard Kuhn als Vorsitzender des Sängerkreises Kurpfalz, Schwetzingen, warb für das Singen als elementares Teil des Lernens. In Ländern mit vorderen Plätzen in der Pisa-Studie werde der Gesang als Volksgut mehr gepflegt als in Deutschland. Er zitierte Victor Hugo: "Musik und Gesang drücken das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist". Gerhard Kuhn lobte den zu Ehrenden als Vorbild für die Jugend und riskierte einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1955, als Rösch zur "Sängereinheit" gekommen war: Albert Einstein starb, und Bundeskanzler Konrad Adenauer holte die letzten Kriegsgefangenen aus Russland.

Der Sängerkreis-Vorsitzende ehrte Herbert Rösch mit der goldenen Nadel des Deutschen Sängerbundes. Weiterhin wurde Willi Dörr für 40-jährige Treue zum Verein mit Urkunde, Vereinsnadel mit goldenem Kranz und einem Weinpräsent ausgezeichnet. Edelgard Herkelmann und Thea Weigel freuten sich über Glückwünsche für 20-jährige Mitgliedschaft. Dafür gab es Urkunde, Vereinsbrosche mit silbernem Kranz und farbenfrohe Blumengebinde. Für 25-jährige Unterstützung als "passive Mitglieder" ehrte der Verein Bruno Jüngling, Klaus Schäper, Werner Sessler und Adolf Wieland mit Urkunden und Weinpräsenten.

Nach den Chorvorträgen "Weihnachtszeit" und "Heilige Nacht" bemängelte der vierjährige Adrian Laun den Weihnachtstrubel. Die Menschen hasten und rennen, Er mahnte zur Ruhe und zum Verweilen. Einen Augenschmaus bot anschließend die Seniorengarde der Karnevalsgesellschaft Narhalla unter Leitung von Yvonne Ramsdorf. Nach "Jingle Bells Rock" eroberten sie in Nikolausverkleidung mit ihrem mitreißenden Showtanz die Herzen des Publikums.

Anschließend gab die 14-jährige Romy Steinbeißer am Klavier "Für Elise" von Ludwig van Beethoven zum Besten. In der Erzählung von Irene Rösch wünschte sich Reinhold Plüschka sehnlichst einen Tretroller. Überall versteckte er Wunschröllchen, auch im Stroh der Kinderkrippe.

Danach dankte die Vorsitzende der Sängereinheit ihrem Chorleiter Konrad Knopf für das 18-jährige Engagement um den Verein und überreichte ein Präsent im Auftrag des Frauenchors. Robert Blech hatte für den Männerchor neben Lobesworten als Geschenk ein Kochbuch einschließlich Grundausstattung mitgebracht. Konrad Knopf dankte mit der Hoffnung auf weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit.

Nach einem Zwischenspiel von Johann Kaiser auf der Zither war die Theatergruppe des GV "Sängereinheit" unter der Regie von Roland Werner mit dem lustigen Sketch "Ein aufmerksamer Ehemann" an der Reihe.

Die Freundinnen Helga (Gerda Schuhmacher) und Gabi (Elvira Werner) dachten beim Stricken über Weihnachtswünsche und das Verhalten ihrer Ehemänner bei der Geschenkeauswahl nach. Gabi wünscht sich einen Ledermantel und hat ihn im Geschäft bereits reserviert. Helga träumt von einem hübschen Ring. Sie strickt eine Weste für ihren Mann aus dem aufgezogenen Lieblings-Pullover, den er vor Jahren mit in die Ehe gebracht hatte. Spannung herrschte bei der Bescherung, wo Ehemann Rudi (Karl Hofmann) besonders liebenswert zu seiner Gattin ist. Die weinrote Farbe und die Qualität der weinroten Weste im Päckchen scheint ihm (aus bekannten Gründen) besonders sympathisch. Die Wünsche seiner Frau hat er durch Lauschen erfahren und genau berücksichtigt. Zum Thema "Ring" verbindet Rudi Helgas Augen und legt ihr einen Ring Fleischwurst in Sonderanfertigung um den Hals. Mit einem viertel Zentner festkochender Kartoffeln als weiteres Geschenk ist gleichzeitig das Festessen perfekt: am ersten Weihnachtstag die Hälfte der Wurst und "Saure Scheiben", am Tag darauf die andere Hälfte mit Kartoffelsalat.

Die Akteure wurden mit verdientem Beifall belohnt, besonders der vierjährige Adrian Laun, der als Kalendermann fungiert hatte. Zum Schluss sangen alle "O du fröhliche" und "Stille Nacht", begleitet von Johann Kaiser auf der Zither.

Quelle: Schwetzinger Zeitung, Gerd Pecht